Andacht: etwas andenken

 

 

Eine Andacht über Andachten

 

Die Miniatur zur „Stillung des Sturms“ im Markusevangelium aus dem Codex aureus Epternacensis nehme ich zum Anlass zu zeigen, was Sinn und Zweck einer „Andacht“ sein kann. Dies geschieht in vier kurzen Zugängen: als Bildbetrachtung, durch das Lesen der Passage im Evangelium, durch eine theologische An-Deutung und mit ein paar Worten über den Codex.

   

Eine gute Andacht wirkt befreiend

 

Es ist eine Überforderung, einen Gedanken aus dem Stand und in einem Zuge bis in seine letzten Konsequenzen zuende zu denken. Niemand tut das. Besonders, wer etwas soeben erlebt, gerade erst gelernt oder eine frische Idee hat oder spontan Gefühle empfindet, die er klären oder anderen mitteilen möchte, erlaubt sich, ins Unreine zu formulieren. Unrein meint hier nicht unsauber, sondern noch nicht in Reinschrift. Die kommt später.

 

Etwas ganz bewusst nicht zügig zu Ende, sondern anzudenken, das – so lautet mein Vorschlag – ist der Sinn der liturgischen und literarischen Form, die wir „Andacht“ nennen. Wenn wir sagen, jemand lauscht andächtig, meinen wir ja so etwas wie aufmerksam zuhörend, konzentriert, ganz bei der Sache, in Gedanken versunken, nachdenklich, auch jeden Fall still, ruhig und mit Zeit. Ich ergänze diesen Sinn darum, mit dem Denken immer wieder einmal einen neuen Anfang zu machen, auf intellektuelle Entdeckungsreisen zu gehen. Da bleibt dann vieles offen und unerledigt und sogar lückenhaft. Gut ist es, das zu wissen und es einzugestehen. Aber kein Lernender kann diese Phase überspringen, wenn er sich nicht einfach nur dressieren lassen will.

 

Mein Plädoyer für Andachten in diesem Sinne ist von der Erfahrung bestimmt, dass Bilder wie das von der Stillung des Sturms einen guten Gesprächsanlass liefern, in dem Menschen klärend sehr grundlegende Vorstellungen entfalten und erkunden können. Drei Fragen werden üblicherweise gestellt: Was sehen Sie? Was denken Sie sich dabei? Was resultiert für Sie daraus? Oder bei Kindern: Was siehst Du? Was denkst Du Dir dabei? Was fängst Du damit an?

 

Die Antworten werden sich aus den Denkweisen der Betrachter ergeben. Deren erste Überlegungen können durch Nachfragen unterstützt werden, mehr aber nicht. In der Gruppe, die zur Andacht zusammengekommen ist, wird nicht stark gelenkt, auch mit abwegigen Einfällen ist zu rechnen, alles wird erst einmal beachtet, nur weniges kommentiert und noch nichts fest fixiert, alternative Deutungen sind erwünscht. Wir verharren also auch bei dem eingangs gezeigten Bild bei der Betrachtung, es geht noch nicht um das Weiterspinnen von Einfällen, sondern um Entdeckungen am gewählten Phänomen, als stünden wir das erste Mal davor. Das kann befreiend wirken.

 

 

Zum Bild

 

Jeder Betrachter soll sich ungestört und unbelehrt erlauben, selbst an- und nachzudenken, sich also den Moment und die Neugier der frischen und neuen Begegnung gönnen. Was aber macht im Fall unseres Bildes der kunsthistorisch oder theologisch geschulte Interpret? Er kann seine Kenntnisse ja nicht künstlich ignorieren. Sicherlich nicht, aber „Kenntnisse“ sind ja nicht in Stein gemeißelt. Und das macht doch gerade eine Kunst zur Kunst, dass gerade der geniale Künstler der letzte ist, der behaupten wollte, dass er seine Stoffe erschöpfend beherrschte. Also betrachten Sie jetzt einmal in Ruhe das zu Beginn dieser Andacht eingefügte Bild. Sie werden vermutlich früher oder später merken, dass auf dem Bild eine Person zweimal abgebildet ist, einmal im Bug, einmal im Heck. Oder anders formuliert: Zwei Situationen, die nacheinander passieren, erscheinen im Bild gleichzeitig. Offensichtlich gab es für den Künstler – wer das gewesen sein könnte, wird weiter unten noch erörtert – Gründe, sparsam zu verfahren und möglichst viel von einer Geschichte in einem Bild unterzubringen. Denn vielleicht sollten wir sagen: „Das Bild ist ja ein Film!“ Wir können es von links nach rechts also mit der deutlich erkennbaren Fahrtrichtung gegen den Wind von Westen nach Osten „lesen“ oder besser ablaufen lassen. Wenn wir davon ausgehen, dass Jesus – am Heiligenschein erkennbar –auf der linken Seite, also am zeitlichen Anfang, im Heck schläft, wo man ruhiger liegt als im Bug, dann ist er nach dem Aufwachen über das Deck zum Bug geeilt, um dort die Hand gegen den Sturm zu erheben.

 

 

Zum Text

 

Soweit zu dem Bild, ich wechsle die Zugangsweise. Das eine ist das Bild, das andere das Abgebildete. Beides lässt sich nicht trennen, aber beides ist zu unterscheiden. Das im Bild Abgebildete kann auch anders präsentiert werden, in unserem Fall ist die älteste Form und die über ein Jahrtausend ältere „Abbildung“ ein Text im Neuen Testament. Hinter beidem, dem Bild und dem Text, stehen Begebenheiten, Inhalte und Absichten, die wir aber nicht anders vor uns hinstellen können als eben in Bildern, Texten oder auch Klängen. Bei Text und Klang ist die „Andacht“ ebenso möglich wie beim Bild. Lesen Sie selbst die folgende Geschichte von der Stillung des Sturms im Markusevangelium im vierten Kapitel.

 

35 Und am Abend desselben Tages sagte er zu ihnen: Lasst uns hinüberfahren. 36 Und sie ließen das Volk fortgehen und nahmen ihn mit, wie er im Boot war, und es waren noch andere Boote bei ihm. 37 Und es erhob sich ein großer Wirbelwind, und die Wellen schlugen in das Boot, sodass das Boot schon volllief. 38 Er aber lag hinten im Boot und schlief auf einem Kissen. Da weckten sie ihn auf und sagten zu ihm: Meister, kümmert es dich nicht, dass wir zugrunde gehen? 39 Und er stand auf, herrschte den Wind an und sprach zu dem Meer: Schweig und verstumme! Und der Wind legte sich, und es entstand eine große Stille. 40 Und er sagte zu ihnen: Was seid ihr so ängstlich? Habt ihr noch immer keinen Glauben? 41 Sie aber fürchteten sich sehr und sagten zueinander: Wer ist der? Selbst Wind und Meer sind ihm gehorsam!

 

Die ersten vier Verse reichen für ein erstes Andenken: Verweilen Sie nur kurz bei den ersten beiden Versen 35 und 36. Da ist offensichtlich etwas vorher geschehen, dem könnte man jetzt nachgehen, aber das lenkt ab. Lassen Sie es auf sich beruhen. Sie können später darauf zurückkommen. Die eigentliche Dramatik der Szene wird mit Vers 37 eröffnet. Hier bleiben Sie betrachtend stehen. Stellen Sie sich vor, Sie wüssten nicht, wie es jetzt weitergeht. Ein Unwetter kommt auf, eine Havarie nimmt ihren Lauf, eine Kette katastrophaler Ereignisse setzt ein, die Lage spitzt sich zu, das Schiff sinkt jede Minute. Wie würden Sie reagieren? Mit Panik? Unter Schock? Lassen Sie Ihre Phantasie spielen. Welche Katastrophen haben Sie erlebt? Wie erging es Ihnen dabei?

 

Vieles ist denkbar, aber nicht, dass einer seelenruhig auf seinem Kissen schlummert, oder? Wäre das eine Option für Sie? Wie kommt Ihnen das vor? Entbehrt es nicht einer gewissen Komik? Liefert uns hier der schlafende Jesus ein Bild ironischer, wenn nicht gar zynischer Überlegenheit? Ist das nicht eher empörend: Wie naiv ist das, wie fatalistisch, wie selbstbezogen und ignorant? Ich lese das so, dass die Besatzungsmitglieder empört sind: "Kümmert dich das gar nicht?" Sehen Sie das auch so? Hören Sie die Frage im zweiten Teil von Vers 38 nicht auch als Anklage?

 

Wir sind im Zentrum! Ist Ihnen die Anrede aufgefallen? Meister! Die Geister toben, der Meister schläft - souverän! Warum Meister? Wer ist er, dass sie ihn Meister nennen? Was erwarten die Jünger denn von ihm? Was denken Sie, was die Besatzung erwartet, als sie den Meister schlafend finden, ihn wecken und ihm die anklagende Frage stellen: „Kümmert es dich nicht, dass wir umkommen?“ Ja, was soll er denn tun? Was könnte er tun? Lassen sie jetzt wieder die Phantasie spielen. Wasser schöpfen? Ballast abwerfen? Sich in die Ruder legen? Beten wie die Seeleute in jener anderen Seefahrtsgeschichte von Jona? Wenn jemand ein "Meister" ist, dann sollte ihn das Leiden der Kreatur nicht kalt lassen. Es sollte ihn wenigstens "kümmern". Der Meister kontert mit einer Gegenklage: „Warum so ängstlich? Wo bleibt euer Vertrauen?“ Und dabei bleibt es nicht. Er ergreift noch einmal das Wort, richtet es aber nun nicht an die Mannschaft, sondern an den Sturm und dies so, dass die Jünger es mitbekommen und zu Zeugen werden. Die Szene endet damit, dass diese miteinander über den Meister sprechen. Sie fragen sich, wer er eigentlich ist. Denn sie staunen, dass ihm die Elemente gehorchen. Der Meister mahnt sie an anderer Stelle, das alles nicht auszuposaunen, sondern für sich zu behalten.

 

 

Philosophisch-theologische Andeutungen

 

Ich breche hier ab und halte für mich die vorläufige These fest: Das menschliche Gehirn, ja jeder und sogar der primitivste Organismus, ist die physisch Gestalt gewordene Erwartung von Sinn! Jeder wird versuchen, in einer solchen Situation um sein Leben zu kämpfen, so oder so. Die Kapelle auf der Titanic soll bis zum Untergang weitergespielt haben. Was genau macht hier der Meister? Jesus hält sich nicht damit auf, an Symptomen zu arbeiten, er wendet alle Aufmerksamkeit und Kraft, und zwar sehr erfolgreich, auf die Ursache. Und es geschieht ein Wunder.

 

Spätestens jetzt wissen wir, dass wir es bei dem Bild und dem Text mit Religion zu tun haben. Ganz offensichtlich geht es nicht um ein Beispiel für Seemannschaft in Gefahrensituationen, auch nicht um eine schamanistische Wetterbeschwörung, diese Deutungen werden vom Kontext nicht bestätigt. Das Wunder ist als Wundererzählung im Rahmen einer sehr eigenständigen Literaturgattung namens "Evangelium" bedeutsam. Damit sind wir an dem Punkt, über die Funktion von Wundererzählungen in Religionen nachzudenken. Dazu wäre viel zu sagen. Da dies aber eine Andacht bleiben soll, nur die folgenden fünf kurzen Hinweise:

  • Die Reisenden in dem Boot sind in einem ganz bestimmten Auftrag unterwegs. Der Meister hat die Jünger dafür gewonnen, sich ihm anzuschließen, sie bilden mit ihm eine Lehr- und Lerngemeinschaft, und genau die ist in der Szene akut bedroht und steht vor dem Scheitern. Damit bekommt das Wunder eine starke Evidenz: Wäre der Meister nicht Herr über die Elemente, hätte seine Mission nicht schon etliche Stürme überstanden, dann hätte die Geschichte es nicht bis zu uns geschafft. So besteht begründete Hoffnung, dass sie weitergeht.
  • Der Evangelist und seine Adressaten waren Zeitgenossen des Jüdischen Krieges. Bellum Judaicum ist der Name der sehr verlustreichen Niederschlagung des jüdischen Aufstandes durch Rom von 66 bis 74 n. Chr. . Der Krieg war von mehreren Massakern begleitet und endete mit derZerstörung des Jerusalemer Tempels; die Stadt blieb über 60 Jahre lang unbewohnbar.[1] Will der Evangelist seine Gemeinde in den politischen Stürmen seiner Zeit mit der Erinnerung an die kosmische Überlegenheit des Meisters trösten?
  • Könnte es hilfreich sein, den Begriff des Wunders etwas zu relativieren? Ist es nicht ein Wunder, dass überhaupt etwas ist und nicht vielmehr nichts ist? Ist nicht bei etwas längerem Nachdenken auch das Allerselbstverständlichste alles andere als selbstverständlich? Ist nicht jeder Augenblick ein Wunder? Was aber hält die Welt zusammen? Darf man das nicht fragen?
  • Hier wird von einem außeralltäglichen Wunder berichtet; die Evangelien enden sogar mit dem Wunder der Auferstehung Jesu! Das aber überdehnt die übliche Funktion von Religion, die Wirklichkeit nach "sakral" und "profan" zu trennen, um das Profane dem Handel und Wandel des Alltags zu überlassen und ihm das Sakrale zu entziehen. Die Weltwirklichkeit wird nun als ganze für profan erklärt, nur noch Gott ist heilig.
  • Wovon reden wir, wenn wir nicht länger über Gott, sondern von Gott reden und sogar zu Gott sprechen? Ist das nicht noch gewagter, als zu einem Sturm zu sprechen?  Im Text ist die Rede von einer „großen Stille“? Was genau geschieht dort? Die Jünger beruhigen sich, Gedanken kommen, sie reden miteinander. Wer ist der, dass er souverän die Elemente des Kosmos beherrscht und sitzt doch mit ihnen in einem Boot? Bereits in der Szene selbst treibt der Mythos die Jünger zum Logos. Der Mann gibt ihnen zu denken. Was sie erlebt haben, wollen sie auch verstehen. Da Menschen nicht denken können, ohne ihre Gedankenketten zu einer stimmig geordneten Einheit zu bringen, geraten sie bei dem Fragen und Forschen nach Anfang, Aufbau, Wesen und Prinzipien und dem Ziel und Ende eines Ganzen in ein unendliches Weiterfragen. Wer wirklich anfängt, Erfahrungen zu machen und konsequent zu denken, kann das Forschen nicht unterdrücken, kann es aber auch nie abschließen. Wollen wir an irgendeiner Stelle einfach willkürlich anhalten? Oder wollen wir die Erwartung von Zusammenhang und Sinn, weil sie nie erfüllt wird, einfach aufgeben? Dann hören wir auf zu denken. Wie aber können wir unser Denken einerseits auf die riskante Reise potentiell unendlicher Erfahrungen schicken und es andererseits stabilisieren? Wie kann man sich dem Strom der Zeit mit allen seinen Turbulenzen, Widersprüchen und Abgründen aussetzen und zugleich stetig, ruhig und stimmig denken? Ist es nicht so, dass wir das nur können, sofern wir „Vernunft“ und „Geist“ als umfassende Idee und unendliche Aufgabe und „Gott“ als alles erfüllende und erhaltende schöpferische Liebe ihrerseits sorglos unbestimmt lassen und vor unserem eifernden Drang zum Bestimmen und Feststellen verschonen?

 

Zum Kontext

 

Ich erprobe jetzt einen vierten Zugang. Ich stelle ein paar Informationen zusammen über das Buch, in dem sich das Bild zusammen mit einer lateinischen Fassung des Textes befindet. Es ist mehr als ein Jahrtausend älter als wir. Bei dem obigen Bild handelt es sich um eine Miniatur aus dem Codex Aureus Epternacensis (Goldenes Evangelienbuch von Echternach, Folio 54 recto), auch Codex Gothanus oder, wie allerdings noch einige andere Handschriften aus demselben Kloster, „Evangeliar von Echternach“ genannt. Dieses Werk ottonischer Buchmalerei wurde um 1030 in der Benediktinerabtei von Echternach während der Amtszeit von Abt Humbert von Echternach (1028 - 1051) geschaffen. Der Band besteht aus 136 Blättern aus Kalbspergament in den Maßen 445 x 310 mm und enthält alle vier Evangelien in lateinischer Sprache. Die Handschrift ist besonders verschwenderisch ausgestattet mit über 60 Prunk- und Zierseiten, jeweils beschrieben mit goldenen Minuskeln, illustriert mit 16 ganzseitigen Miniaturen – eine davon ist unsere Miniatur – und vier Bildern der Evangelisten sowie zehn Kanontafeln, neun ganzseitigen und 16 halbseitigen und 503 kleineren Initialen.[2]

 

Wir studieren also gerade eine Station der Rezeption der Evangelien auf ihrer langen Wanderung von ihrem Ursprung im spätantiken Orient bis zu uns und halten hier inne etwa in der zeitlichen Mitte zweier Jahrtausende. Schon eindrucksvoll, wie wichtig den Leuten - darunter viele junge Männer -, wie wichtig ihnen damals diese religiösen Themen waren, mit welcher Liebe und Sorgfalt sie sie festgehalten und aufbewahrt und von Hand zu Hand gegeben haben und welche Wege die Rezeption eingeschlagen hat! Stellen Sie sich vor: Eines der anderen Evangeliare von Echternach stammt aus dem fernsten Nordwesten Europas und hat den langen Weg von Irland ins Rheinland zurückgelegt. In irgendwelchen Kisten, auf Tragtieren, auf Kähnen entlang der Küsten und Flussläufe? Was für spektakuläre Reisen, Stoff für Epen! Würden Sie das Buch nicht auch gerne einmal in die Hand nehmen? Das dürfen nur Experten. Aber vielleicht haben Sie Glück, wenn Sie einmal nach Nürnberg fahren. Der Codex befindet sich im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg, vielleicht können Sie ihn in einer Vitrine betrachten. Aber wenn es Sie interessiert, das Faksimile ist mit einem Mausklick für jedermann leicht einsehbar unter:

 

http://www.gnm.de/fileadmin/redakteure/Sammlungen/swf/codex/

 

Soweit meine kleine Andacht. Man könnte auch Essay dazu sagen. Hat das Lesen befreiend gewirkt? Haben Sie zu sich gefunden? Hat es Ihren Horizont erweitert! Das würde mich freuen.

 

Amen

 

 

Wenn Sie noch ein paar Fragen mitnehmen und bei Gelegenheit bedenken und diskutieren möchten:

 

1.   Was ist Ihnen so wichtig, dass Sie sich die Zeit nehmen, darüber längere Betrachtungen anzustellen?

 

2.   Die Götter schlafen, die Vernunft schläft. Was lösen solche Motive bei Ihnen aus?

 

3.   Finden Sie es richtig, dass es in unserer Gesellschaft Institutionen gibt, die nichts anderes tun, als Archive zu pflegen? Warum?

 

4.   Das „Vater unser“ endet mit den Worten „ .. denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit, Amen.“ Welche Funktion könnte eine Religion haben, die in ihrem wichtigsten Gebet solche Pathosformeln für Gott reserviert und in deren Wundergeschichten z.B. die Rolle des „Wettergottes“ für den „Menschensohn“ Jesus reserviert wird?

 

[1] Die Niederschlagung von zwei weiteren jüdischen Aufständen –  Diasporaaufstand um 116 n. Chr., Bar-Kochba-Aufstand von 132 bis 135 n. Chr. – führte zum endgültigen Ende der letzten Reste jüdischer Eigenstaatlichkeit. Das Judentum war nun wie das Christentum „Religion“ geworden.

[2] Vgl. Walther, Ingo F. / Wolf, Norbert (2005): Meisterwerke der Buchmalerei. Die schönsten illuminierten Handschriften der Welt, Köln u.a., 128-131.